Mit der Beikosteinführung reduziert sich langsam auch die Menge der täglich getrunkenen Mutter- oder Pre-Milch, wobei diese immer noch ein wichtiger Bestandteil der Ernährung im ersten Lebensjahr darstellt. Dein Baby hat somit aber einen zusätzlichen Flüssigkeitsbedarf. Doch wie viel „muss“ es trinken und was sollte es am besten trinken? Hier gibts die wichtigsten Tipps zum Thema „Baby und trinken“:
Du findest in diesem Artikel folgende Infos zum Thema Trinken:
- Was sollte mein Baby trinken?
- Wie viel Wasser sollte ein Baby nach der Beikosteinführung trinken?
- Aus welcher Flasche/Glas/Becher kann ein Baby gut trinken?
- Mein Baby möchte nichts trinken. Was kann ich tun? Gibt es Tipps und Tricks für Babys, die nichts trinken wollen?
Was sollte mein Baby trinken?
Ist ganz normales Leitungswasser für Babys geeignet? Oder sollte man lieber spezielles Babywasser aus dem Super- oder Drogeriemarkt kaufen? Und dürfen Babys auch stilles Mineralwasser trinken? Im Folgenden erkläre ich dir die verschiedene Möglichkeiten, welches Wasser dein Baby trinken kann.
Leitungswasser als Getränk für Babys
Am besten geeignet ist Wasser. Du kannst ganz normales Leitungswasser verwenden, da dieses in der Regel in D-A-CH eine sehr gute Qualität hat – außer wenn du in einem Haus mit sehr alten Bleileitungen wohnst, dieses Leitungswasser ist nicht für Babys geeignet. Die Qualität deines Leitungswassers vor Ort kannst du z. B. bei den Wasserwerken oder der Gemeinde erfragen, achte hier vor allem auf den Nitratwert, dieser kann in manchen Regionen etwas höher sein.
Du kannst du das Leitungswasser abkochen, es ist aber kein Muss mehr (entgegen früherer Empfehlungen), da unser Leitungswasser wie erwähnt einen sehr hohen Standard hat. Lass generell zuerst das „Standwasser“ (länger als 4 Stunden in der Leitung) aus dem Wasserhahn fließen und warte auf das frische „Fließwasser“, es ist kühler als das „Standwasser“.
Spezielles Babywasser als Getränk für Babys
Spezielles Babywasser ist nicht nötig, da es deutlich teurer als Leitungswasser ist. Es schadet jedoch auch nicht.
Welches Mineralwasser als Getränk für Babys?
Wenn du stilles Mineralwasser nehmen möchtest, solltest du auf jeden Fall auf den Zusatz „für die Zubereitung von Babynahrung“ achten, da Mineralwasser für Babys natriumarm sein sollte.
Folgende Grenzwerte sind laut Mineralwasserverordnung festgelegt:
- Nitrat:< 10 mg/l
- Sulfat:< 240 mg/l
- Natrium:< 20 mg/l
- Fluorid:< 0,7 mg/l
- Nitrit:< 0,02 mg/l
- Uran:< 0,002 mg/l
Welcher Tee als Getränk für Babys
Als Teesorten für ab und an, z.B. bei Bauchschmerzen eignen sich Kamille oder Kümmel sehr gut. „Prophylaktisch“, also zur Vorbeugung von Bauchschmerzen sollte man diese „Kräutertees“ jedoch nicht dauerhaft geben, da sie ansonsten ihre „medizinische Wirkung“ verlieren können. Bitte achte beim Kauf darauf, dass der Tee keine Zusätze, wie etwa Zucker, Zuckerersatzstoffe oder Aromen enthält. Dies ist häufig bei Instant-Tee der Fall.
Fencheltee ist seit 2023 durch die EMA nicht mehr für Babys und Kinder unter 4 Jahren empfohlen. Grund ist der oft sehr hohe und innerhalb der Produkte schwankende Gehalt an Estragol. Auch für stillende Mütter ist die Einnahme von Fencheltee nicht mehr empfohlen. Mehr dazu kannst du beispielsweise hier in der „Monatszeitschrift Kinderheilkunde“ nachlesen.
Oft gibt es auch speziellen Baby-Früchtetee im Angebot, der weniger Säure enthält und daher gerne von Babys getrunken wird. Er kann ab und an als Abwechslung zu Wasser angeboten werden, wobei Wasser wie bereits erwähnt das Standardgetränk sein sollte.
Wie viel Wasser sollte mein Baby nach der Beikosteinführung trinken?
Wichtig: Vor der Beikosteinführung benötigen Babys KEINE zusätzliche Flüssigkeit, auch wenn es im Sommer sehr warm ist. Die Muttermilch oder Säuglingsanfangsnahrung als alleinige Flüssigkeitszufuhr ist ausreichend.
Bis zur vollständigen Einführung der dritten Breimahlzeit ist weiterhin prinzipiell keine zusätzliche Flüssigkeit nötig, da dein Baby noch ausreichend Mutter- oder Pre-Milch bekommt. Es kann jedoch ab dem Zeitpunkt der Beikosteinführung zusätzliche Flüssigkeit angeboten werden.
Also, spätestens mit Einführung der 3. Breimahlzeit (meist der Nachmittagsbrei), braucht dein Baby etwa 200 ml zusätzliche Flüssigkeit pro Tag. Du solltest deinem Baby daher spätestens ab Einführung des Nachmittagsbreis immer zu den Mahlzeiten, aber auch zwischendurch etwas zu trinken anbieten.
Mein Tipp: Bestenfalls bereits mit Einführung des Mittagsbreis wenige Schlucke Wasser zum Trinken anbieten, damit sich dein Baby frühzeitig daran gewöhnt.
Falls dein Baby eine breifreie Beikost bekommst (also direkt vom Familientisch mitisst) kannst du ab dem Zeitpunkt, wenn wirklich etwas von dem Essen im Magen deines Babys ankommt, Wasser zum Trinken anbieten.
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Aus welcher Flasche bzw. woraus kann mein Baby gut trinken?
Die aktuelle Empfehlung in Fachkreisen ist direkt mit einem normalen Becher oder dickwandigem kleinen Glas/Tasse zu starten. Spezielle Becher oder Trinklern-Flaschen werden nicht benötigt, da sie häufig zu Saugverwirrungen führen können.
Gut geeignet sind z.B. Espressotassen oder, so merkwürdig das erst mal klingt, auch Schnapsgläser (z.B. auch beim gelb-blauen Schweden gibts gut geeignete) – beides können die Kleinen mit etwas Übung dann auch nach einiger Zeit selbst gut greifen:
Zum Trinken das Glas/Becher möglichst vollfüllen, so muss es nur leicht gekippt werden und mit etwas Übung schafft es dein Kind dann relativ schnell daraus zu trinken.
Mein Baby trinkt nicht! Was kann ich tun? Gibt es Tipps und Tricks für Babys, die nichts trinken wollen?
Hab Geduld! Dein Baby wird nicht zu wenig Flüssigkeit zu sich nehmen, da es ja immer noch ausreichend Pre- oder Muttermilch bekommt. Auch hier liegt der Schlüssel des Erfolgs darin, dem Baby immer wieder kontinuierlich etwas zu trinken anzubieten. Oft hilft es, selbst ein gutes Vorbild zu sein und zu versuchen, gemeinsam etwas zu trinken.
Probiere Verschiedenes aus: Mag dein Baby kein Wasser, so mag es vielleicht ab und an einen säurearmen Früchtetee, wobei Wasser wie bereits erwähnt zu bevorzugen ist. Vielleicht mag es auch einfach die ihm angebotene Flasche nicht und eine andere Flasche, ein Glas oder ein Becher (siehe Tipps oben) schafft Abhilfe.
Oft lese ich Tipps, wie „etwas Milchpulver zum Wasser dazu geben“, damit das Baby etwas trinkt. Ich persönlich halte davon nichts, ebenso wie die Zugabe von Säften zum Wasser. Dein Baby braucht einfach etwas Zeit, um sich an den Geschmack bzw. eher die „Geschmacklosigkeit“ von Wasser zu gewöhnen. Es kennt ja bisher kein Wasser. Wird es ihm aber immer wieder angeboten, so lernt es den Geschmack kennen – gleiches gilt für Tee, dessen Geschmack ihm bisher ja auch noch unbekannt ist.
Daher empfehle ich frühzeitig mit der Einführung zu starten, also bereits zum Mittagsbrei und nicht zu darauf zu warten, bis alle drei Breisorten vollständig eingeführt sind, da die zu Anfang getrunkene Menge Wasser ja noch sehr gering ist.
Bitte mach dir auch keine Sorgen darum, dass dein Baby zu wenig trinkt – die (Brei)Mahlzeiten enthalten ja auch noch Flüssigkeiten und es bekommt ja weiterhin auch noch mehrmals täglich Mutter- oder Säuglingsmilch zu trinken.
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Hallo,
Eine befreundete Zahnärztin gibt gar leinen Tee weil wohl selbst im Beuteltee minimale Zuckerzusätze enthalten sind.Bei permanenter Gabe von Kräutertee besteht das Risiko das die heilende Wirkung im Krankheitsfall nicht eintritt .Ich greife daher lieber auf Wasser zurück.
Ein sehr informativer Beitrag.
Liebe grüße
Hallo Mary, vielen Dank für deinen Kommentar.
Das in reinen Teesorten Zucker enthalten ist, ist mir ehrlich gesagt neu. In Teemischungen wie z.B. Früchteteemischungen mit Aromen etc. kann ich es mir jedoch vorstellen – diese sind ja aber auch nicht Babytauglich, ebenso wie Kräutertee. Wasser sollte das Getränk Nummer 1 sein, da bin ich ganz deiner Meinung.
Viele Grüße
Natalie
Unser Leitungswasser ist gut und ich habe einen Brita Filter. Muss ich das Wasser trotzdem abkochen?
Hallo Maria,
Der Filter ist ja nur gegen Kalk, das abkochen wird aber bis mindestens 6 Monate wegen möglicher Keime/Bakterien im Trinkwasser empfohlen ?
Viele Grüße Natalie
Hallo :)
Gebe meiner Tochter nun Kartoffeln mit zum Gemüse, sie isst allerdings nur ca 35g insg. Muss sie dann auch schon Wasser bekommen? Wie viel „darf“ sie denn? Möchte ihr ja auch nicht zu viel geben.
Tolle Seite! :))
Hallo Thessa,
Siehe Beitrag oben, wirklich nötig ist es ab der 3. eingeführten Breimahlzeit. Du kannst wie gesagt zum ersten Mittagsbrei ganz wenige Schlucke dazu anbieten, aber bei nur 35g Brei bekommt dein Baby sicher noch Muttermilch/pre danach oder davor – daher ist es eigentlich bei der kleinen Menge nicht empfehlenswert extra Wasser zu geben. Wenn die Menge mehr wird, kannst du wie gesagt ein paar Schlucke Wasser dazu anbieten.
Viele Grüße Natalie
Mein Baby trinkt zuviel Wasser, bekommt sie kein Wasser, wird sie hysterisch und ungemütlich,laut,weint.
Sobald sie die Flasche sieht, kommt die Freude und ist einfach glücklich.
Ich habe Angst, daß sie krank ist, ob Diabetes oder Wasservergiftung, Nieren Probleme.
Was auch immer, mein inneres sagt,irgendwas stimmt nicht. Obwohl sie total normal aussieht,kern gesund aussieht. Normales Baby ist, was einfach nur jedemenge Wasser will.
Hallo Maria, bitte bei großen Trinkmengen hier den Kinderarzt um Rat fragen, er ist dein Ansprechpartner. Viele Grüße Natalie
Hallo muss man bei den Abendbrei, also milch getreide brei auch Wasser zwischendurch anbieten? Danke
Hallo Patrizia,
ja das Anbieten von Wasser ist unabhängig davon, welche Art von Brei es gibt, siehe auch Infos ab wann du Wasser anbieten kannst im Artikel oben :-)
Viele Grüße Natalie
Hallo eine frage ab welcher ess menge zb ein Mittagsbrei kann man eine flaschenmahlzeit auslassen?
Hallo Nesrin, du kannst über das gesamte erste Lebensjahr und auch darüber hinaus immer noch zusätzlich stillen oder eine Flasche anbieten, wenn dein Baby dies möchte. Es gibt keine Festlegung ab wie vielen Löffeln oder Gramm es keine Milch mehr gibt. Das immer individuell vom Bedarf deines Babys abhängig 😊
Viele Grüße Natalie