6 wichtige Tipps zum Essverhalten von Babys

Tipps Baby fuettern
Zuletzt aktualisiert: 5. März 2017

„Tipps zum Füttern von Babys“ – ein Thema, das mir schon lange am Herzen liegt. Gestern musste ich mich endlich dran setzen und den Artikel dazu schreiben, da ich zum gefühlten 5.000 Mal in einer Beikostgruppe den Satz „Früher wurde es doch auch so gemacht und mir hat es nicht geschadet…“ gelesen habe. Das ist sicher richtig, dass es uns nicht geschadet hat, doch die Forschung ist heute eben ein Stück weiter und der Mensch ist in vielem schlauer was das Thema „Ernährung“ betrifft als noch vor 30 Jahren (wenn auch nicht in allem ;-) ). Daraus ist ein Blogartikel entstanden, der zum Teil mit alten „Tischregeln“ aufräumen soll, aber euch hauptsächlich Tipps zum Füttern eures Babys gibt:

Löffel statt Flasche.

Früher, als ich noch ein Baby war,  wurde oft Karottenbrei oder -saft in die Milchflasche gegeben oder sogar der ganze Brei aus einer Trinkflasche angeboten. Heute wird dies nicht mehr empfohlen. Brei der getrunken wird, landet nämlich direkt im Magen. Wird er hingegen vom Löffel gegessen, wird er zuerst noch mit wichtigen Verdauungsenzymen aus dem Speichel auf die Verdauung vorbereitet. Dieser wichtige Schritt fehlt also beim Trinken von Brei – das kann zu Bauchschmerzen beim Baby führen. Außerdem lernt das Baby beim Essen vom Löffel besser sein eigenes „Sättigungsgefühl“ kennen.

Ein Breilöffel ist kein Flugzeug.

Eines der prägendsten Erlebnisse, die ich noch hatte, bevor mein Sohn überhaupt mit Beikost anfing: Wir waren in einem Familienhotel und am Nebentisch saß eine andere Familie. Das Baby wurde liegend im „Babybjörn“ gefüttert, indem die Mutter den Löffel mit kreisenden Bewegungen und Flugzeuggeräuschen Richtung Mund des Babys führte. Ein zweiter Löffel diente als Katapult, das den Babybrei dann direkt in Babys Mund „geschossen“ hat… Ich dachte damals schon: Das kann irgendwie nicht sein, oder?

Solche „Spielereien“ lenken nämlich vom wesentlichen, dem Essen, ab und vor allem aber davon, ob das Kind tatsächlich essen will und wirklich Hunger hat oder sich nur aufgrund der Spielerei darauf einlässt und dadurch isst, obwohl es gar keinen Hunger hat oder eventuell noch nicht bereit für Beikost ist.

Beikost sollte zwanglos verlaufen.

Es gibt Tage, an denen läuft es gut mit der Beikost und dein Baby verschlingt die ganze Portion Babybrei innerhalb weniger Minuten. Und dann gibt es Tage, an denen es nicht läuft, es landet mehr auf dem Boden als im Mund oder dein Baby macht vielleicht überhaupt nicht erst den Mund auf. Und das ist ok. „Zwing“ dein Baby nicht dazu. Beikost ist kein „Muss“. Wenn es mehrere Mahlzeiten hintereinander nicht funktioniert nimm dir und deinem Baby selbst den „Druck“, legt am besten ein paar Tage Pause ein und versucht es erneut. Vielleicht steckt dein Baby auch in einem Schub oder bekommt neue Zähne – das alles können Gründe sein, warum es nicht essen mag.

Satt ist satt. Und hungrig ist hungrig.

Dein Baby gibt den Ton an in Sachen Brei: Wenn es nach einer halben Portion satt ist, dann ist es eben heute nach einer halben Portion satt. Wir Erwachsene haben auch nicht jeden Tag gleich viel Hunger. Bitte verzichtet auch auf solche altmodischen „Redewendungen“ wie „Ein Löffelchen für Mama, und noch eins für Papa, und noch eins für Tante Mathilde…“ oder „Du musst leer essen, damit das Wetter morgen gut wird“.

Dein Kind hat ein eigenes Sättigungsgefühl – es ist wichtig, auf dieses zu achten und es zu respektieren, gerade auch in Bezug auf das spätere Essenverhalten im Kinder- und Erwachsenenalter. Wenn dein Kind größer wird, könnte es sich durch solche „Redewendungen“ genötigt fühlen mehr zu essen und sein eigenes Sättigungsgefühl zu ignorieren, weil es denkt, dass man es von ihm erwartet.

Ebenso verhält es sich mit dem hungrig sein: Es gibt Babys, die essen mehr und welche die Essen weniger. Ist dein Baby nach einer Portion Brei immer noch nicht ganz satt, so bekommt es eben noch mehr, wird danach noch gestillt oder bekommt etwas Pre-Milch – es darf und soll so lange essen, bis es satt ist.

Du bist unsicher, wie du die Sättigung erkennst? In diesem Blogbeitrag kannst du mehr über die Sättigungssignale und darüber wie du erkennst, ob dein Baby satt ist nachlesen.

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eBook Babybrei Titelbild
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Dein Baby gibt den Zeitplan vor.

Oft lese ich solche Fragen wie „Wie sieht euer Zeitplan aus? Mein Baby ist 6 Monate alt und bekommt immer um 12 Uhr seinen Mittagsbrei“. Jedes Baby is(s)t anders und nicht jeder Tag ist gleich. Es ist wichtig auf die Signale des Babys zu hören – wann es hat es wirklich Hunger? Ein grober Tagesablauf ist hilfreich, aber wir Erwachsene essen auch nicht immer pünktlich um 12 Uhr zu Mittag. Vielleicht ist dein Baby heute sehr müde und möchte vor dem Mittagsbrei lieber ein Nickerchen machen? Dann geht diesem Bedürfnis nach – machst du es nicht, wird es sowieso nicht viel vom Brei essen und vielleicht sogar weinen und den Brei ganz verweigern. Damit hast du nichts gewonnen, also sei ein bisschen flexibel was die Uhrzeit angeht. Dann gibt es den Mittagsbrei eben nach dem Nickerchen um 13.30 Uhr…

Keine Ablenkung beim Füttern.

Versucht den Zeitraum des Essens möglichst störungsfrei zu gestalten: Fernseher aus. Radio aus. Handy weglegen. Wenn nötig auch das Festnetz-Telefon ausstöpseln. Nebenher keiner anderen Beschäftigung nachgehen. All dies lenkt dich und dein Baby nur ab: Dein Baby und sein Babybrei stehen jetzt im Mittelpunkt. Du wirst schnell merken, wie viel besser das Füttern ohne störende Nebengeräusche und -tätigkeiten funktioniert.

Welche Tipps hast du noch, die ich vergessen habe? Ich freue mich auf deinen Kommentar.

Bild: © drubig-photo

Hey, ich bin Natalie! Schön, dass du da bist!

Ich bin selbst Mama eines Sohnes und schreibe hier auf Babybrei-selber-machen.de seit über 8 Jahren über die Themen Babybrei und Beikost. Im Laufe der Zeit haben sich die Inhalte gemeinsam mit meinem Sohn weiter entwickelt. So findest du heute hier auch Ideen für gesunde Snacks & Fingerfood sowie Rezepte für den Familientisch. Ich freue mich, dich während dieser spannenden Zeit der Beikost bis hin zum Familientisch zu begleiten. Hierbei helfen mir meine Weiterbildungen zur Fachkraft für babygeleitete Beikost und wählersiches Essverhalten.

Als ausgebildete Ernährungsberaterin ist es mir zusätzlich eine Herzensangelegenheit, dir nicht nur Rezepte, sondern auch Wissen zum Thema gesunde Ernährung mitzugeben.

Bei Fragen kannst du dich gerne an kontakt@babybrei-selber-machen.de wenden. Bitte beachte jedoch, dass eine persönliche und individuelle Beratung per E-Mail nicht möglich ist.

Natalie Wiese

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Kommentare

1 Kommentare

1 Kommentar

  1. Hallo Natalie,
    vielen Dank für diesen Artikel, ich fühle mich bestärkt in dem wie ich meinen Kleinen (8 Monate)
    füttere. Im Moment ist jedoch auch eine Phase des Brei verweigern. Mal klappt es, Mal nicht. Mal mit viel Gezeter mal ganz easy. Ich versuche gelassen zu bleiben auch wenn es mich manchmal zur Weißglut bringt.
    Er nimmt den Brei jedoch besser an wenn wir ihn zu zweit füttern. Ich habe ihn auf dem Schoß und mein Mann füttert ihn oder umgekehrt. Klappt es mit direktem Blickkontakt besser? Leider kann er noch nicht allein in seinem Hochstuhl sitzen.

    Viele Grüße von einer begeisterten Leserin

    Antworten

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