Darf mein Baby oder Kleinkind auch mal Fertigprodukte essen?

Darf mein Baby Fertigprodukte essen?
Zuletzt aktualisiert: 23. April 2025

Gerade im stressigen Familienalltag greifen viele Eltern hin und wieder zu praktischen Convenience Produkten („Fertigessen“) aus dem Supermarkt. Doch sobald ein Baby oder Kleinkind mitisst, stellt sich schnell die Frage: Ist das eigentlich okay – oder eher ein No-Go?

Passend dazu hat mich bei meiner letzten Fragerunde auf Instagram folgende Frage erreicht:

Frage Instagram: Darf Baby Fischstäbchen essen?

„Darf man Fischstäbchen oder Chicken-Nuggets aus der TK-Truhe geben?“

Und wenn wir die Frage etwas allgemeiner fassen, lautet sie:
Sind Fertigprodukte – also sogenannte Convenience-Produkte – für Babys und Kleinkinder am Familientisch eigentlich erlaubt?

Die kurze Antwort: Jein. 😬

In diesem Beitrag schauen wir uns daher gemeinsam an, was bei Fischstäbchen, Gnocchi & Co. wirklich wichtig ist – ganz ohne schlechtes Gewissen, aber mit einem Blick für die richtige Balance.

Warum Fertigprodukte für Babys problematisch sein können

Die meisten klassischen Fertigprodukte – also z. B. Tiefkühlpizzen, fertige Nudelgerichte oder auch manche TK-Snacks – sind stark verarbeitet. Das heißt, sie enthalten oft:

  • zu viel Salz
  • zugesetzter Zucker (z.B. in fertigen Soßen)
  • künstliche Aromen
  • Zusatzstoffe (wie etwa Konservierungs- und Farbstoffe)
  • und häufig auch ungesunde (gehärtete) Fette.

Für uns Erwachsene ist das alles in kleinen Mengen meist unproblematisch. Bei Babys und Kleinkindern sieht das aber anders aus:
Besonders im ersten Lebensjahr sollte der Salzkonsum so gering wie möglich sein. Ein langfristiger, erhähter Salzkonsum kann sogar das Risiko für Bluthochdruck im späteren Leben erhöhen.

Auch künstliche Zusatzstoffe, Farbstoffe und Aromen sind in der Beikost nicht ideal. Sie können bei empfindlichen Kindern allergische Reaktionen begünstigen (v.a. Konservierungs- oder Farbstoffe) und beeinflussen unter Umständen das natürliche Geschmacksempfinden. Babys lernen gerade erst, den Eigengeschmack von Lebensmitteln wahrzunehmen – künstliche Aromen können den Geschmackssinn „verfälschen“.

Deshalb ist es sinnvoll, in den ersten Lebensjahren möglichst auf natürliche, wenig verarbeitete Lebensmittel zu setzen – oder bei Fertigprodukten genau hinzuschauen, was wirklich drin steckt.

Familienrezepte, Baby! Nur noch einmal kochen für die ganze Familie

Auch dein Baby oder Kleinkind darf ab jetzt vom Familientisch mitessen. 45 bunte Rezepte, die allen am Tisch schmecken: Suppen und Eintöpfe, Nudeln, Gerichte mit Fleisch und Fisch, sowie vegetarisches. + Zusätzliches Infokapitel für den Übergang zum Familientisch.

eBook Familienrezepte Titelbild
eBook Familienrezepte Titelbild

Familienrezepte, Baby! Nur noch einmal kochen für die ganze Familie

Auch dein Baby oder Kleinkind darf ab jetzt vom Familientisch mitessen. 45 bunte Rezepte, die allen am Tisch schmecken: Suppen und Eintöpfe, Nudeln, Gerichte mit Fleisch und Fisch, sowie vegetarisches. + Zusätzliches Infokapitel für den Übergang zum Familientisch.

Wenn Fertigprodukte auf den Tisch dürfen

Natürlich gibt es auch Fertigprodukte, die du mit gutem Gewissen hin und wieder anbieten kannst – zum Beispiel Bio-Gnocchi, bestimmte Tortellini, TK-Pommes oder auch Fischstäbchen mit einer möglichst kurzen, unbedenklichen Zutatenliste.

Oft essen Kleinkinder ohnehin nur sehr kleine Mengen – zum Beispiel ein halbes Fischstäbchen oder vier Tortellini. Das relativiert den Salz- und Fettgehalt deutlich. Wenn die übrigen Mahlzeiten des Tages ausgewogen und salzarm gestaltet sind, ist das also ab und an völlig in Ordnung.

Wichtig ist vor allem die Qualität der Zutaten und die Häufigkeit, mit der solche Produkte auf dem Teller landen. Ab und zu sind sie völlig unproblematisch – aber natürlich sollten sie nicht zur täglichen Hauptzutat werden. Ich denke, da sind wir uns alle einig. 😊

So gelingt dir die Balance mit Fertigprodukten im Familien-Alltag

Damit du gut einschätzen kannst, wann und wie Fertigprodukte an eurem Familientisch Platz haben dürfen, habe ich dir hier ein paar praktische Tipps zusammengefasst:

Zutatenliste checken

Ein kurzer Blick auf die Zutaten hilft schon viel. Gibt es eine Variante mit weniger Salz oder ohne Zusatzstoffe? Oft lohnt sich der Vergleich zwischen Marken.

Bio ist (meist) die bessere Wahl

Bio-Varianten können sinnvoll sein, da hier gesetzlich weniger Zusatzstoffe erlaubt sind. Aber Achtung: Bio bedeutet nicht automatisch „gesund“, sondern nur „besser“ im Vergleich.

Frisches ergänzen

Kombiniere Fertigprodukte immer mit frischen Komponenten. Zu Fischstäbchen passt zum Beispiel Ofengemüse, selbst gemachter Kartoffelbrei, oder schnelle Gurkensticks mit Avocado-Dip. So kannst du die Convenience-Produkte mit mehr Nährstoffen aufpeppen.

Nicht doppelt „fertig“

Vermeide es, mehrere Convenience-Produkte in einer Mahlzeit zu kombinieren. Statt Tortellini mit fertiger Tomatensoße lieber schnell selbst eine einfache Soße aus passierten Tomaten und extra Gemüse zaubern. Oder die selbst gemachte Tomatensoße auf Vorrat im TK haben, so musst du sie nur schnell auftauen, und hast in wenigen Minuten eine gesunde Soße parat.

Restliche Mahlzeiten ausgleichen

Wenn es mittags mal etwas Salzreicheres gibt, dann achte darauf, dass Frühstück oder Abendessen salzärmer ausfallen. Biete z. B. Nussmus, Avocado oder mildes Hummus als Brotbelag an – statt salziger Wurst oder Käse.

Bunte Familienküche für jeden Tag

Mein neues Rezeptbüchlein enthält 50 bunt gemischte Rezepte für den ganzen Tag, die wie immer für die komplette Familie inkl. Baby und Kleinkind geeignet. Einige Gerichte sind aber auch bewusst für etwas ältere Kinder ab Kindergarten- und Schulalter entwickelt worden. Die Rezepte sind bunt & abwechslungsreich – von schnellen One-Pot-Gerichten bis zu besonderen Highlights wie Sushi-Bällchen oder gesünderen Schoko-Erdnuss-Riegeln.

Cover Bunte Familienküche
Cover Bunte Familienküche

Bunte Familienküche für jeden Tag

Mein neues Rezeptbüchlein enthält 50 bunt gemischte Rezepte für den ganzen Tag, die wie immer für die komplette Familie inkl. Baby und Kleinkind geeignet. Einige Gerichte sind aber auch bewusst für etwas ältere Kinder ab Kindergarten- und Schulalter entwickelt worden. Die Rezepte sind bunt & abwechslungsreich – von schnellen One-Pot-Gerichten bis zu besonderen Highlights wie Sushi-Bällchen oder gesünderen Schoko-Erdnuss-Riegeln.

Mein Fazit zu Fertigprodukten in der Beikost bzw. am Familientisch

Ja, auch Fertigprodukte können Teil eures Familien-Speiseplans sein, wenn du sie bewusst und in Maßen einsetzt. Niemand erwartet, dass du jeden Tag alles selbst frisch zubereitest – schon gar nicht mit Baby oder Kleinkind zu Hause. Aber mit den Tricks aus dem Beitrag lässt sich die Qualität eurer Mahlzeiten trotz Zeitmangel gut gestalten.

Wenn du beim nächsten Wochenendeinkauf mal Lust hast, etwas Neues auszuprobieren: Schau doch mal gezielt nach Produkten mit wenigen Zutaten, ohne Zusatzstoffe und möglichst salzarm. Manchmal verstecken sich im Regal ganz gute Helferlein für den Familienalltag.

Ich hoffe, dieser Beitrag konnte dir ein paar Fragen beantworten und dich ein Stück weit entlasten.
Wenn du magst, schreib mir gerne unter den Beitrag, wie du das Thema in deinem Alltag handhabst – ich freue mich über den Austausch!

Bildquelle: Canva.com

Hier kannst du dich für den Newsletter anmelden und dir deinen Spickzettel sichern!

Hey, ich bin Natalie! Schön, dass du da bist!

Ich bin selbst Mama eines Sohnes und schreibe hier auf Babybrei-selber-machen.de seit über 8 Jahren über die Themen Babybrei und Beikost. Im Laufe der Zeit haben sich die Inhalte gemeinsam mit meinem Sohn weiter entwickelt. So findest du heute hier auch Ideen für gesunde Snacks & Fingerfood sowie Rezepte für den Familientisch. Ich freue mich, dich während dieser spannenden Zeit der Beikost bis hin zum Familientisch zu begleiten. Hierbei helfen mir meine Weiterbildungen zur Fachkraft für babygeleitete Beikost und wählersiches Essverhalten.

Als ausgebildete Ernährungsberaterin ist es mir zusätzlich eine Herzensangelegenheit, dir nicht nur Rezepte, sondern auch Wissen zum Thema gesunde Ernährung mitzugeben.

Bei Fragen kannst du dich gerne an kontakt@babybrei-selber-machen.de wenden. Bitte beachte jedoch, dass eine persönliche und individuelle Beratung per E-Mail nicht möglich ist.

Natalie Wiese

Weitere Beiträge für dich

Kommentare

0 Kommentare

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert